Operationen

Operationen am Fuß

Die Struktur eines Fußes ist äußerst komplex. Ein erkrankter oder verletzter Fuß kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und erfordert die fachkundige Behandlung durch einen Fußspezialisten.

Fuß

Häufige Operationen am Fuß

Zu den typischen Fußproblemen gehören Verformungen von Zehen wie der Hallux valgus, Hammer- oder Krallenzehen, Arthrose im Sprunggelenk sowie Rheuma oder Beschwerden in der Achillessehne.

Haglund Ferse – Haglundsche Fersen­exostose

Wenn der Schuh hinten an der Ferse drückt ist das meist eine Haglund‘sche Fersenexostose. Wir finden dabei einen druckempfindlichen Höcker etwa dort, wo die Achillessehne am Fersenbein ansetzt. Andere Ursachen, wie ein gereizter Schleimbeutel oder eine Veränderung an der Sehne sind auszuschließen. Bringen Schuhe mit weicher Fersenkappe, Schuheinlagen, lokale physikalische und entzündungshemmende Anwendungen keine Linderung kann der Knochensporn operativ minimalinvasiv, endoskopisch oder offen entfernt werden.

Hallux rigidus

Die Arthrose des Großzehengrundgelenks verursacht Schmerzen, führt zu einer verminderten Beweglichkeit und einer Verdickung des Gelenks. Manchmal ist Ihnen nur der Schuh zu eng oder es schmerzt bei längeren Wanderungen. Bei fortgeschrittener Arthrose tut oft jeder Schritt weh und Sie gehen zwangsläufig über die Fußaußenseite, um die Großzehe zu schonen.  Anfangs ist oft die minimalinvasive Abtragung eines Knochensporns ausreichend. Situationsabhängig stehen uns weitere OP-Verfahren zur Verfügung, um ihre Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten der Arthrose zu verzögern.

Morton Neurom

Das Morton Neurom verursacht Schmerzen am Fußballen mit Ausstrahlung in die Zehen, teilweise mit Elektrisieren und Taubheit der Zehen. Die Beschwerden bessern sich meist nach dem Ausziehen der Schuhe. Am häufigsten betroffen sind die 3. und 4. Zehe. Ursache ist ein durch Druck verdickter Zehennerv (Pseudoneurom). Bringen Einlagen und weite Schuhe keine Linderung kann durch eine Operation geholfen werden. Wir führen den Eingriff bevorzugt in minimalinvasiver Technik durch. Dabei wird der Nerv von seinem Druck entlastet. Der Nerv muss bei diesem Verfahren nicht entfernt werden.

Schneider­ballen – Kleinzehen­ballen

Druckschmerzen seitlich an der Kleinzehe über dem Mittelfußköpfchen, oft mit Schwellung, Rötung und Hornhaut bezeichnen wir als Schneiderballen. Dadurch ist es schwierig passende Schuhe zu finden. Ursache ist eine Formvariante des Mittelfußknochens mit seitlich vorstehendem Köpfchen. Dort entsteht dann verstärkt Druck im Schuh. Das Problem lässt sich mit einer minimalinvasiven Operation beheben. Hierbei wird das Köpfchen Richtung 4. Zehe versetzt und damit der Druck verringert.

Fraktur der Mittelfuß­knochen und Zehen

Kommt es bei einem Unfall zu einem Bruch der Mittelfußknochen ist dies mit Schmerzen und Schwellung verbunden. Hochlagerung und Kühlung lindern erstmal die Beschwerden. Nach dem Röntgen wird über die weitere Behandlung entschieden, wobei die meisten Frakturen ohne Operation behandelt werden können. Dies gilt auch für Frakturen der Zehen.

Hallux valgus - Ballen­großzehe

Schmerzen am Vorfuß entstehen oft im Zusammenhang mit einem Hallux valgus. Beim Hallux valgus knickt die Großzehe im Grundgelenk zur Fußaußenseite ab.

Nicht nur das kosmetische Problem und die Schwierigkeit passende Schuhe zu finden führt die Patienten in unsere Fußsprechstunde. Als Folge der Fehlstellung kommt es zu einem vorzeitigen Gelenkverschleiß / Arthrose (Hallux rigidus) mit Schmerzen. Die mangelnde Belastbarkeit des Großzehenstrahl kann zu Schmerzen am Fußballen (Metatarsalgie) und zu einer Verformung der Nachbarzehen (Hammerzehen) führen.

Bequeme weite Schuhe und häufiges Barfußgehen sind die beste Vorsorge. Hat die Fehlstellung ein gewisses Ausmaß überschritten so ist ein Fortschreiten der Deformität vorprogrammiert.

Durch eine Operation lässt sich die Großzehe wieder in ihre natürliche Form zurückführen. Individuell ist über die für den betreffenden Fuß am besten geeignete OP-Technik, ob klassisch offen oder minimalinvasiv, zu entscheiden.

Hammer­zehen und Krallen­zehen

Zehen mit einer Beugefehlstellung der Mittelgelenke oder Endgelenke werden als Hammerzehen oder Krallenzehen bezeichnet. Anfangs sind die Gelenke flexibel, werden mit der Zeit aber zunehmend steif. Bei zusätzlicher seitlicher Abweichung oder Verdrehung sprechen wir von einer komplexen Fehlstellung.

Die Stellung der Zehen und der krankhafte Sehnenzug führen zu schmerzhaften Druckstellen und Hühneraugen über den Gelenken oder an den Zehenkuppen. Häufig treten auch Schmerzen am Fußballen auf, die wir als Metatarsalgie bezeichnen.

Beste Vorsorge sind ausreichend weite Schuhe und das Trainieren der Fußmuskulatur durch häufiges barfußgehen.

Bei Beschwerden kann die Funktion des Fußes durch eine operative Korrektur der Fehlstellung wiederhergestellt werden. Wir führen diese Operation in minimalinvasiver Technik durch, wofür nur kleine 3-4 mm lange Hautschnitte erforderlich sind. Nach der Operation darf sofort wieder voll belastet werden. Spickdrähte, die bei der traditionellen OP-Technik vorne aus der Zehe herausragen, sind nicht notwendig.

Metatarsalgie - Ballen­schmerz

Schmerzen am Fußballen können das Zurücklegen größerer Gehstrecken unmöglich machen. Manche Patienten haben bereits bei den ersten Schritten am Morgen Beschwerden.  Ursache ist ein krankhaft erhöhter Druck unter den Mittelfußköpfchen. Am häufigsten ist die Zehe neben der Großzehe betroffen. Ursache der Metatarsalgie ist oft ein Hallux valgus oder eine Hammerzehe. Bringen orthopädische Einlagen, bequeme Schuhe und das Dehnen der Wadenmuskulatur keine Linderung, besteht die Möglichkeit durch eine Operation die Ursache der Schmerzen zu beseitigen. Hierbei kommen neben anderen Verfahren auch minimalinvasive OP-Techniken zum Einsatz.

Minimal­invasive Fuß­chirurgie

Es handelt sich um eine relativ neue Operationstechnik bei der unter Röntgenkontrolle über kleine 4 mm Hautschnitte mit feinen Knochenfräsen Fehlstellungen am Fuß korrigiert werden. Vorteile sind die kosmetisch kaum störenden Narben, Erhalt der Gelenke, die geringe Gewebetraumatisierung, es werden keine Spickdrähte benötigt und in der Regel ist sofort nach der Operation Vollbelastung möglich.

Pionier in Europa war Mariano de Prado aus Spanien. Vorreiter in Deutschland war Gebhard Suger aus Ulm. Seit 2015 werden Ärzte in Deutschland in minimalinvasiver Fußchirurgie ausgebildet. Dr. Bausch ist seit dieser Zeit mit dabei. Viele Fußfehlstellungen werden in unserer Praxis heute nur noch in dieser Technik operiert.

Fersen­sporn - Plantar­fasziitis

Schmerzen unter der Ferse beim Auftreten, Stehen und Gehen schränken den Bewegungsradius ein und können sehr unangenehm sein. Ursache ist eine Reizung an der Ferse, dort wo die Plantarfaszie, eine Sehnenplatte entspringt. Im Röntgenbild finden wir an dieser Stelle meist einen Knochensporn: den Fersensporn.

Wir behandeln mit Laser, Infiltrationen mit Kortison oder ACP, speziellen Schuheinlagen und Muskeldehnungsübungen. Damit werden 95% der Patienten beschwerdefrei. Bei hartnäckigen Beschwerden kann minimalinvasiv operiert werden.

Knick­senkfuß – erworbener Plattfuß

Beim Senkfuß ist das Gewölbe an der Innenseite des Fußes flach und beim Plattfuß fehlt es ganz. Ist die Ferse zusätzlich in X-Stellung liegt ein Knicksenkfuß bzw. Knickplattfuß vor. Durch die Fehlbelastung können Folgeschäden an Sehnen, Bändern und Gelenken entstehen.  Die Entstehung einer Arthrose oder eines Hallux valgus wird begünstigt. Die Betroffenen klagen meist über Schmerzen an der Fußinnenseite oder in der Wade, seltener kommt es zu Schmerzen am Außenknöchel.

Je nach Ausprägung der Fehlform, Ausmaß der Beschwerden, Alter, beruflichem oder sportlichem Anspruch wird mit dem Patienten ein Therapieplan erstellt. Hierzu gehören u.a. stützende Schuheinlagen, Training der Fußmuskulatur und evtl. Gewichtsreduktion. Im Falle einer operativen Therapie ist es das Ziel die Ferse wieder in die Belastungsachse zurückzuführen und das Längsgewölbe des Fußes aufzurichten.

Arthrose

Um ein reibungsarmes Gleiten zu ermöglichen sind unsere Gelenke mit Knorpel überzogen. Bei einer Arthrose kommt es durch den Verschleiß der Gelenke zu Rissen, Auffaserungen und Ausdünnung der Knorpelschicht. Alle Gelenke unseres Körpers – alleine am Fuß haben wir 30 Gelenke – können eine Arthrose entwickeln. Eine Fehlbelastung der Gelenke, wie bei einem Knickplattfuß oder Hallux valgus, begünstigen die Entstehung einer Arthrose.

Die Patienten kommen in die Fußsprechstunde wegen ihren Schmerzen.  Anfangs bestehen diese nur bei längerem Gehen, später als Anlaufschmerzen bei den ersten Schritten und manchmal auch als Dauerschmerzen.

Prophylaxe ist die beste Therapie! Indem Fehlstellungen frühzeitig korrigiert werden, kann die Entstehung der Arthrose verhindert werden.

Hat sich eine Arthrose schon entwickelt kann oft mit Einlagen, Abänderung der Schuhe, Spritzen oder Medikamenten Linderung erreicht werden. Bei schwerer Ausprägung oder hohem beruflichem oder sportlichem Anspruch kann durch eine Korrekturosteotomie oder Versteifung die Belastbarkeit wiederhergestellt werden.

Hühner­augen – Druck­stellen

Eine Hornhaut an der Fußsohle ist wichtig, denn sie schützt unsere Haut, damit sich bei Belastung keine Blasen bilden.

Bei extrem hohem punktuellem Druck kann die Hornhaut so dick werden, dass Hühneraugen entstehen. Hühneraugen sind meist schmerzhaft und schränken uns beim Gehen ein.

Ursache sind Fehlstellungen der Zehen wie Hammerzehen, Schneiderballen, Hallux valgus und anderen Fehlstellungen.

Das Abtragen der Hornhaut bringt leider nur für kurze Zeit Linderung, denn die dicke Hornschicht bildet sich unter dem Druck sehr schnell nach, wenn deren Ursache nicht beseitigt wird. Meist kann durch eine kleine minimalinvasive Operation eine Druckentlastung erreicht und die normale Stellung der Zehen wiederhergestellt werden.